Empirischer Beweis, dass Geschick entscheidende Komponente ist...

Die "Geschick vs. Glück"-Debatte über das Pokerspiel wurde diese Woche durch einen Bericht in "Science Daily" wieder angeheizt. Wiedergegeben wurden die Ergebnisse von Studien der Case Western Reserve University in Cleveland, anhand derer anscheinend gezeigt werden kann, dass Geschick den entscheidenden Unterschied ausmache, wenn es ums Gewinnen gehe.

Michael DeDonno, ein Doktoranwärter der Universität, hatte mit Studenten zwei Poker-Untersuchungen durchgeführt, aus denen nach seinen Angaben der empirische Beweis hervorgegangen sei, dass nicht Glück, sondern vielmehr Geschick das dominierende Element des Spiels sei.

Im Rahmen seiner ersten Studie hatte DeDonno 41 Universitätsstudenten acht Spiele mit insgesamt 200 Händen "Turbo-Texas Hold'em" spielen lassen, eine Computersimulation von Hold'em Poker mit zehn Spielern. Die meisten der Studenten hatten nur geringe Erfahrung mit Poker, die Hälfte von ihnen erhielt jedoch Tabellen, auf denen die besten und schlechtesten Hände abgebildet wurden. Dazu bekamen sie die Information, dass Profis typischerweise nur etwa 15% der Hände spielen, die ihnen ausgeteilt werden.

Die andere Hälfte lauschte Hintergrundinformationen über die Geschichte des Poker, jedoch ohne Strategien. Sie schnitt schlechter ab, als die Gruppe, die etwas über Strategien erfahren hatte. Vor Beginn der Studie waren 64% der Studenten der persönlichen Meinung, dass das Gewinnen beim Poker zu 50% vom Glück abhänge.

"Wenn Gewinnen nur vom Glück abhängen würde, dann dürften die Strategien keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen herbeiführen," meint DeDonno.

Um die Ergebnisse statistisch zu verifizieren, führte er eine zweite Studie durch, in der die Studenten 720 Hände spielten. Erneut wurde die Gruppe aufgeteilt und während alle Studenten ihr Spiel durch Übung verbesserten, schnitt die Gruppe mit den Strategien weiterhin besser ab.

DeDonno konnte beobachten, dass die Studenten nach Erhalt der Strategien die durchschnittliche Anzahl der von ihnen mitgespielten Hände von Anfangs 27 auf später 15 verringerten. Das verbesserte ihre Spielergebnisse und bestätigte: "Weniger Blätter verbessern die Leistung."